Grundig
Grundig, gegründet 1930 von Max Grundig, war ein deutsches Unternehmen für Unterhaltungselektronik mit Sitz in Fürth und später Nürnberg. Es galt als Symbol des westdeutschen Wirtschaftswunders. Nach einer Insolvenz im Jahr 2003 wurden Nachfolgeunternehmen wie Grundig Intermedia und Grundig Business Systems gegründet, die den Markennamen weiter nutzen. Heute wird die Marke Grundig in Deutschland von der Beko Grundig Deutschland GmbH vertrieben und steht weiterhin für Qualität und Innovation in der Unterhaltungselektronikbranche.
Inhaltsverzeichnis
6. Tod von Max Grundig mit Folgen
1. Einleitung
Grundig ist ein renommiertes Unternehmen, das seit jeher für Qualität und technologische Exzellenz steht. Seit der Gründung in Deutschland ist Grundig ein führender Anbieter in der Elektronikbranche und hat mit seinem kontinuierlichen Streben nach Innovation und Qualität die Welt der Unterhaltungselektronik nachhaltig geprägt. Dieses Unternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1945 zurückreichen, ist ein echtes Symbol der deutschen Ingenieurskunst und Qualität. Über die Jahre hinweg hat Grundig eine Reihe bahnbrechender Produkte auf den Markt gebracht und ist dabei stets den Prinzipien von Robustheit, Langlebigkeit und hochwertigem Design treu geblieben.
Die Vielfalt an Produkten, die Grundig zu bieten hat, reicht von Unterhaltungselektronik wie Fernsehern und Radios bis hin zu Haushaltsgeräten und Körperpflegeprodukten. Dabei setzt Grundig stets auf die neuesten Technologien und bleibt seiner Tradition der Qualität und Zuverlässigkeit treu. Grundig-Produkte sind weltweit anerkannt und stehen für höchste Ansprüche. Im Laufe der Jahre hat sich Grundig auch als verantwortungsbewusstes Unternehmen bewiesen, das Nachhaltigkeit und soziales Engagement hochhält. Die Unternehmensphilosophie von Grundig spiegelt einen tiefen Respekt für die Umwelt und die Gesellschaft wider. Mit dieser Einführung hoffen wir, Ihnen einen umfassenden Überblick über die Marke Grundig zu geben und ihre bedeutende Rolle in der Elektronikbranche darzulegen.
2. Biographie Max Grundig
Max Grundig, geboren am 7. Mai 1908 in der Denisstraße 3 im Nürnberger Stadtteil Gostenhof, war das Kind von Max Emil Grundig, einem Lagerarbeiter, und seiner Frau Marie. Leider verstarb sein Vater unerwartet im Jahr 1920, was die ohnehin schwierige finanzielle Situation der Familie Grundig erheblich verschärfte. Im April 1922 startete der junge Max Grundig eine kaufmännische Ausbildung bei der Installationsfirma Jean Hilpert in Nürnberg. Trotz seiner widrigen Lebensumstände zeigte er eine bemerkenswerte Begeisterung und Neugier für Technik. Besonders das Basteln von Radios hatte es ihm angetan, ein Hobby, das zu Beginn der 1920er Jahre viele technikbegeisterte Jugendliche fesselte. Nach Abschluss seiner Ausbildung machte Max Grundig einen großen Schritt in seiner Karriere. Im Jahr 1927 wurde er zum Leiter einer neuen Filiale der Firma Hilpert in Fürth ernannt, wo er die kaufmännischen Aspekte der Installationsarbeiten am sich im Bau befindlichen Städtischen Klinikum Fürth überwachte. Die frühen Erfahrungen von Max Grundig formten seine Leidenschaft für Technik und seinen unternehmerischen Geist. Diese Attribute sollten sich als entscheidend für die Gründung und den Aufbau des Unternehmens erweisen, das seinen Namen trägt - Grundig.
3. Der Aufstieg der Firma
Die Ursprünge des Unternehmens Grundig lassen sich auf das Jahr 1930 zurückverfolgen, als der Radio-Vertrieb Fürth, Grundig & Wurzer (RVF) in Fürth gegründet wurde. Anfangs konzentrierte sich das Unternehmen auf den Vertrieb und die Reparatur von Radiogeräten, schwenkte aber bald auf die eigene Produktion um, indem es Transformatoren und Spulen herstellte. Trotz des Krieges und den daraus resultierenden Herausforderungen wuchs das Unternehmen kontinuierlich und erwirtschaftete bereits 1938 über eine Million Reichsmark. Im Krieg wurden auch Teile für das Militär, wie Steuerungsgeräte für Raketen und elektrische Zünder, produziert. Nach Kriegsende konnte Max Grundig das Unternehmen erfolgreich wieder aufbauen und erkannte das Potenzial des Radiomarktes. 1947 erwarb er einen ehemaligen Kurpark für die Erweiterung der Produktion und verlegte den Firmensitz dorthin. Im gleichen Jahr wurde der Firmenname in Grundig Radio-Werk-GmbH geändert. Grundig konnte seine Produktpalette diversifizieren und begann mit der Produktion von Fernsehern und Tonbandgeräten.
Durch Übernahmen und Expansionen im In- und Ausland wuchs Grundig zum größten Hersteller von Rundfunkgeräten in Europa und zum weltweit größten Hersteller von Tonbandgeräten. 1960 wurde das erste ausländische Werk in Nordirland eröffnet, fünf Jahre später folgte eine Fabrik in Portugal. Trotz einer Vielzahl von Werken und einem Umsatz von über einer Milliarde Mark im Jahr 1970 konnten Umsatz und Gewinn nicht im gleichen Maße gesteigert werden. Nach dem Krieg profitierte Grundig von seinem Vermögen und der Tatsache, dass seine Produktionsmittel nicht beschlagnahmt oder zerstört worden waren. Durch den Verkauf von Radiobausätzen, die ohne Röhren und damit ohne Funktion verkauft wurden, konnte er die strengen Kontingente der amerikanischen Besatzungsmacht umgehen. Dieser Schachzug ermöglichte es Grundig, den Markt für Radios nach dem Krieg zu dominieren und das Fundament für den anschließenden Erfolg des Unternehmens zu legen.
4. Einfluss von Phillips
In den frühen 1980er-Jahren erlebte die Grundig AG, ein deutscher Elektronikhersteller, zum ersten Mal einen Rückgang in ihrem Umsatz. Dies war auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die steigende Popularität japanischer Unterhaltungselektronik in europäischen Märkten.
Im Jahr 1983 besaß der niederländische Elektrokonzern Philips 24,5% der Anteile an Grundig AG. Die Geschäftsleitung vermeldete im Dezember 1983 einen Gruppenumsatz von 3,06 Milliarden Deutsche Mark (DM). Ein Gewinn von 44 Millionen DM wurde der Max-Grundig-Stiftung zugewiesen. Zum 75. Geburtstag des Firmengründers Max Grundig im Mai 1983 zog er Bilanz: Die Grundig-Fabriken hatten bis dahin 27 Millionen Radiogeräte, 11 Millionen Schwarz-Weiß-Fernseher, 12 Millionen Farbfernseher, 16 Millionen Tonbandgeräte und zwei Millionen Videorekorder produziert. Insgesamt erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 40 Milliarden DM, zahlte 11 Milliarden DM an Löhnen, 4,4 Milliarden DM an Sozialversicherungsbeiträgen und investierte 1,7 Milliarden DM. Im April 1984 erhöhte Philips seine Beteiligung an der Grundig AG auf 31,6% und übernahm damit die Kontrolle über das Unternehmen. Max Grundig, der bisherige Geschäftsführer und Gründer des Unternehmens, trat aus der Unternehmensführung zurück. Die Fusion zwischen Philips und Grundig wurde vom Bundeskartellamt im April 1984 genehmigt, allerdings musste Grundig als Bedingung dafür seinen Vertrieb von Diktiergeräten verkaufen.
5. Niedergang und Konkurs
In den 1980er-Jahren war die europäische Unterhaltungselektronik-Industrie mit Herausforderungen wie Überkapazitäten und wachsender Konkurrenz durch Unternehmen wie Sony aus Fernost konfrontiert. Vor diesem Hintergrund vertieften Grundig AG und der niederländische Elektrokonzern Philips ihre Zusammenarbeit, insbesondere in der Produktion von Videorekordern. 1979 tauschten die beiden Unternehmen Aktien, wobei Philips 24,5 % der Grundig-Aktien erwarb und Grundig 6 % der Philips-Aktien. Trotz einer stetigen Expansion und steigendem Umsatz, verzeichnete Grundig 1981 erstmals Verluste.
Max Grundig, war durch Krankheit geschwächt und versäumte es, einen geeigneten Nachfolger für seine Führungsposition zu finden. Seine Vision einer europäischen Unterhaltungselektronik-Einheitsfront gegen japanische Firmen konnte er nicht durchsetzen, und eine geplante Kooperation zwischen Grundig und Thomson-Brandt scheiterte. 1998 verkaufte Philips seine Grundig-Anteile an ein bayerisches Konsortium unter der Leitung von Anton Kathrein. Trotz einer Verlegung des Firmensitzes von Fürth nach Nürnberg und einem Umsatz von 1,281 Milliarden Euro im Jahr 2001, konnte Grundig seine finanziellen Schwierigkeiten nicht überwinden und meldete 2003 Insolvenz an. In den folgenden Jahren schrumpfte die Belegschaft des Unternehmens von 28.000 Mitarbeitern in den späten 1980er-Jahren auf rund 3.500 im Jahr 2003. Die hohen Kosten für die betriebliche Altersvorsorge stellten dabei ein großes Hindernis bei den Verhandlungen mit potenziellen Investoren dar. Zu diesem Zeitpunkt war die BEB (Bayerische Elektronik-Beteiligungs GmbH & Co. KG) Eigentümerin der Grundig AG.
6. Tod von Max Grundig mit Folgen
Die Grundig AG, einst ein führendes Unternehmen in der europäischen Unterhaltungselektronik, durchlief schwere wirtschaftliche Zeiten, die in der Insolvenzanmeldung 2003 gipfelten. Der massive wirtschaftliche Niedergang setzte nach einem kurzen Aufschwung infolge der Wiedervereinigung Deutschlands ein. Zwischen 1992 und 1996 verzeichnete das Unternehmen Verluste von fast 2 Milliarden Mark und einen dramatischen Rückgang der Mitarbeiterzahl von 16.250 auf 8.580. 2004 wurde der Geschäftsbereich Home Intermedia System (HIS) von der türkischen Firma Beko Elektronik und dem britischen Unternehmen Alba Radio für rund 80 Millionen Euro übernommen, woraufhin der Name in Grundig Intermedia geändert wurde. In den Folgejahren wurden Entwicklungsarbeiten nach Istanbul verlegt und mehrere hundert Mitarbeiter entlassen. Mit der Hoffnung, "designed and developed in Germany" zu bleiben, wurden Fertigungslinien für LCD-Fernseher der Marke Grundig in Istanbul eingeführt.
Die türkische Firma Beko Elektronik übernahm 2007 auch 50 Prozent der Anteile von Alba Radio an der Muttergesellschaft Grundig Multimedia B.V. und firmierte 2008 in Grundig Elektronik um. 2009 wurde Grundig Elektronik vollständig von Arçelik übernommen, einem Unternehmen der Koç-Gruppe, das seitdem die Markenrechte an Grundig hält. Trotz der Schwierigkeiten hat sich die Marke Grundig in Deutschland im Segment der mittelpreisigen Fernsehgeräte wieder etabliert. Zu weiteren Veränderungen gehörte die Übernahme des ehemaligen Geschäftsbereichs Grundig Car InterMedia System durch die Delphi Corporation im Jahr 2003. Der Bereich Bürogeräte wird von Grundig Business Systems weitergeführt, und die Tätigkeiten des ehemaligen Grundig-Bereichs Satelliten wurden von Grundig SAT Systems übernommen, das 2017 Insolvenz anmelden musste und sich als GSS Grundig Systems neu gründete.
2016 verließ Grundig seinen Stammort Nürnberg/Fürth und zog nach Neu-Isenburg, wo die Beko Deutschland GmbH ansässig war. 2021 meldete die GSS Grundig Systems GmbH Insolvenz an. Trotz der Schwierigkeiten gibt Grundig an, den Übergang von Unterhaltungselektronik zu Home Electronics vollzogen zu haben und weiterhin der einzige europäische Vollsortimenter zu sein.
7. Erfolgsprodukte
In diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf die innovativen Produkte, die das Unternehmen Grundig im Laufe seiner Geschichte erfolgreich auf den Markt gebracht hat. Als einer der führenden Pioniere im Bereich der Unterhaltungselektronik hat Grundig stets seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, mit den sich ständig ändernden Technologien Schritt zu halten und diese in seinen Produkten zu implementieren. Von seinem ersten Produkt, dem Radiobaukasten "Heinzelmann", bis hin zu den Farbfernsehgeräten und weit darüber hinaus hat Grundig kontinuierlich leistungsstarke und zugleich benutzerfreundliche Produkte entwickelt, die die Standards ihrer jeweiligen Zeit definiert haben. Jetzt werfen wir einen genaueren Blick auf einige dieser bahnbrechenden Erfolgsprodukte, die das Unternehmen Grundig im Laufe der Jahre präsentiert hat.
Radiobausatz Heinzelmann
Bilder aus dem Burosch Labor
Im Jahr 1946 lancierte Grundig, ein namhaftes deutsches Unternehmen, ein Produkt namens "Heinzelmann", einen Radiobaukasten. Der bemerkenswerte Aspekt dieses Produkts war, dass man es auch ohne den sonst oftmals notwendigen Bezugsschein erwerben konnte. Diese Eigenschaft führte dazu, dass der "Heinzelmann" weit verbreitet war und sich großer Beliebtheit erfreute.
Grundig Boy
1949 stellte Grundig mit dem "Grundig-Boy" das erste tragbare Radio in Deutschland her. Dieses Kofferradio zeichnete sich durch seine Dualbetriebsfähigkeit aus, da es sowohl über eine Steckdose als auch mit einer Batterie betrieben werden konnte.
Novatest
Im Jahr 1945 führte Grundig das Multimeter "Novatest" ein. Dieses Prüfgerät erlaubte eine Vielzahl von elektrotechnischen Messungen. Mit dem "Novatest" konnten zum Beispiel Leistungsaufnahme, Spannungs- und Widerstandswerte erfasst sowie Durchgangsprüfungen durchgeführt werden. Es war ein vielseitiges Instrument für eine Reihe von Anwendungen in der Elektrotechnik.
T1000 Color
Mit der Einführung des Farbfernsehens in Deutschland im Jahr 1967, brachte Grundig das Modell "T 1000 Color" heraus, welches zu den ersten Farbfernsehgeräten gehörte. Dieses Fernsehgerät beeindruckte mit einer Bildschirmdiagonale von 63 cm und einer komplexen Technologie, die 18 Röhren, 23 Transistoren und 38 Dioden umfasste. Trotz der hochmodernen Technologie, war der Preis des "T 1000 Color" überraschend erschwinglich und betrug 2.398 DM. Um diesen Preis ins Verhältnis zu setzen: Damals kostete ein VW-Käfer in der Grundausstattung etwa das Doppelte.
8. Unternehmenschronik
1945
In der Nachkriegszeit lagen viele Dinge in Trümmern - darunter auch zahlreiche Radiogeräte. Eine Neuproduktion war zu dieser Zeit kaum möglich, daher lag der Fokus auf Reparaturen. Max Grundig, ein Radiogeschäftsinhaber, erkannte diese Notwendigkeit und entwarf seine ersten beiden eigenen Geräte: das Röhrenprüfgerät Tubatest und das Multimeter Novatest. Diese Initiative zahlte sich rasch aus. Aufgrund des sich abzeichnenden Erfolgs zog sein kleines Unternehmen noch im gleichen Jahr von der Schwabacher Straße in ein ehemaliges Fabrikgebäude in der Jakobinenstraße um.
1946
Radios fielen unter die strikten Regulierungen der Alliierten nach dem Krieg. Dies inspirierte Max Grundig zu einer cleveren Lösung: Wenn ein Radio keine Röhren hat, wird es nicht als Radio klassifiziert. So entstand der Heinzelmann, ein Radiobaukasten mit nur einem Kreis, der Kurz-, Mittel- und Langwellenempfang ermöglichte. Dieses innovative Produkt wurde schnell zum Bestseller und ging bereits 1947 in hohe Serienproduktion.
1950
Mit der Einführung der Ultrakurzwelle (UKW) in Deutschland musste sich die Industrie neuen Herausforderungen stellen. In dieser Phase präsentierte Grundig den 380 W, ein Superheterodyn-Radio, das über sieben AM- und acht FM-Kreise verfügte. Eine bemerkenswerte Innovation war die Möglichkeit, mit Drucktasten zwischen den Wellenbereichen zu wechseln. Die Modellbezeichnung 380 W lieferte zugleich Informationen über den Preis und die Stromversorgung des Geräts. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ein Rundfunkmechaniker zu dieser Zeit einen Stundenlohn von einer Mark erhielt!
1957
In einem strategischen Schachzug sichert sich Grundig die Mehrheitsbeteiligung an den renommierten Büromaschinenherstellern Triumph in Nürnberg und Adler in Frankfurt. Parallel dazu baut das Unternehmen in Bayreuth das größte Tonbandgerätewerk der Welt auf. Der Fokus der Forschung und Entwicklung liegt während dieser Phase vornehmlich auf der Verbesserung der Klangwiedergabe bei Mono-Systemen. Als eines der populärsten Produkte des Jahres sticht der Tonbandkoffer TK830 hervor. Dieses Modell, das für 965 Mark erhältlich ist, bietet zahlreiche Funktionen, darunter zwei Bandgeschwindigkeiten, eine 3-D-Klangtaste und eine Aussteuerkontrolle mit einem sogenannten "magischen Fächer".
1972
Am 1. April 1972 erfolgt eine wichtige Veränderung in der Unternehmensstruktur von Grundig: Die Firma wird von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. In diesem Jahr sticht insbesondere die Kompaktanlage Studio 2000 Hi-Fi 4D-Stereo hervor. Sie ermöglicht Quadrophonie, ein spezielles 4-Kanal-Stereo-Tonsystem, und besticht durch ihr schlankes Design in der einzigartigen Slim-Line-Optik. Eine Innovation im Bereich der Autoradios stellt das Modell Weltklang WK 2000 Statomat dar. Das Gerät, welches für 468 Mark erhältlich ist, verfügt über einen motorbetriebenen, automatischen Sendersuchlauf, der das Hören im Auto noch bequemer macht.
1984
In diesem Jahr nimmt die Unternehmensstruktur von Grundig eine bedeutende Veränderung: Der niederländische Elektronikkonzern Philips tritt durch eine Kapitalbeteiligung in das Unternehmen ein. Max Grundig, der Gründer und bisherige Leiter des Unternehmens, tritt von seiner Rolle als Unternehmensführer zurück. Grundig unternimmt auch strategische Schritte in Richtung Produktdiversifikation und macht sich als Mehrsystem-Anbieter im Bereich Videotechnik einen Namen. Das Unternehmen stellt sowohl Video 2000-Recorder als auch Geräte nach dem zukunftsweisenden VHS-System vor.
In diesem Zusammenhang erweitert Grundig auch seine Produktpalette deutlich: Es führt eine Vielzahl neuer Geräte und Zubehör für Bildschirmtext (BTX), ein Vorläufer des heutigen Internets, ein. Dieser Schritt unterstreicht das Engagement des Unternehmens, sich stets an der technologischen Spitze zu positionieren und aufkommende Technologietrends frühzeitig zu adaptieren.
1986
Grundig revolutioniert die Fernsehwelt durch die Einführung des weltweit ersten serienmäßig produzierten Farbfernsehers, der mit der 100-Hertz-Technik ausgestattet ist. Diese technologische Innovation beendet das Phänomen des Großflächenflimmerns und verbessert das Fernseherlebnis drastisch. Grundig treibt den Fortschritt auch durch die Produktion größerer Fernsehbildschirme voran: Die neuen Jumbo-Fernsehermodelle weisen beeindruckende Bildschirmdiagonalen von 95 bzw. 82 Zentimetern auf. Diese bahnbrechenden Produkte erfreuen sich einer enormen Nachfrage, was zu langen Lieferzeiten führt, und bestätigen erneut Grundigs Position als führender Akteur in der Elektronikindustrie.
1991
In einem bahnbrechenden Schritt auf der Internationalen Funkausstellung präsentiert Grundig eine technologische Innovation in der Fernsehtechnik: die Übertragung von Fernsehsignalen im erweiterten Bildseitenformat 16:9, das das bisherige Format 4:3 ersetzt. Die neuen Modelle, das Monolith 169-92 und das Cinema 169-142, sind mit dieser fortschrittlichen Technologie ausgestattet. Darüber hinaus präsentiert Grundig das ASIS-Hotelkommunikationssystem, ein umfassendes Dienstleistungsangebot, das Gästen rund um die Uhr Service, Sicherheit, Unterhaltung und Information bietet. Mit diesen Produkten unterstreicht Grundig seine Fähigkeit, Innovationen voranzutreiben und auf die sich ändernden Anforderungen des Marktes zu reagieren.
1997
Philips, der niederländische Elektronikkonzern, beendet seine Kapitalbeteiligung an Grundig, markiert ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Grundig.